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Lauter Niemand Literatur Labor

Anna Staffel - Am Runden Tisch

Das Lauter Niemand Literaturlabor
ist Berlins offene Lesebühne mit poetischer und philosophischer Diskussion

Moderation:
Anna Staffel
Clemens Kuhnert
André Jahn

Jeden Sonntag im Chagell
Bar Restaurant ab 21: 00 Uhr

www.lauter-niemand.de

Chagall – Bar Restaurant
re Eingang, 1.OG
Kollwitzstraße 2

(U2 Senefelder Platz)

Bar Restaurant Chagall (Rechter Eingang, erstes Geschoss Galerie)
Kollwitzstr. 2 / 10405 Berlin / Station der U2 am Senefelder Platz
www.cafe-chagall.com
Chagall

Chagall

Chagall

Chagall

wo kommt es her und was passiert hier?
Seit ca. 20 Jahren stellen Autorinnen und Autoren im lauter niemand literaturlabor Sonntag für Sonntag ihre Texte der Kritik, damit diese womöglich noch besser werden: an irgendetwas müssen sie ja wachsen, die guten Texte und Autoren. Jeder ist eingeladen eigene literarische Texte vorzulesen, über die gehörten Texte konstruktiv zu diskutieren oder einfach nur zuzuhören. Nach der Lesung wird die Textdiskussion vertieft und die Philosophiegeschichte neu aufgerollt. Für die Folgen der Abende wird keine Gewährleistung übernommen.
wie man es macht
Schön wäre es, nicht mehr als 3 Gedichte zu lesen und einige mitgebrachte Kopien zum Verteilen erleichtert die Diskussion bei Gedichten deutlich. Bei Prosa bitte nicht länger als 10 Minuten lesen, es sei denn nach Vorankündigung beim Moderator oder der Moderatorin des Abends.Zu den Rechten aller hier veröffentlichter Autoren sieheSermon hier°°° und alle Texte sind als in Arbeit zu verstehen, sonst würden sie ja nicht vorgelesen werden.
und wer es moderiert
Anna Staffel
Clemens Kuhnert
Katja Bücker
André Jahn
und früher moderierte dauerhaft oder als Gastmoderator
Isabella Vogel
Julia Trompeter
Jinn Pogy
Johannes Hupp
Wolfgang Lughofer
Isabel Cole
Lukas Sanatanas
Adrijana Bohocki
Ernesto Castillo
Reinhard Kettner
Mike Pickert
Björn Kuhligk
Achim Wagner
René Hamann
Herbert Braun
Daniel Falb
Florian Voss
Daniela Seel
Markus Kemminer
Richard Sivél
André Spiegel

Anna Staffel – Das Documenta Syndrom (Roman)

 

 

Roman

 

Textprobe 1

aus dem 2. Roman aus einer noch nicht veröffentlichten Romanreihe

Berlin 2009

3

Die Liebe taucht mich (in Wolken) in ein obszönes Leben. Wie wilde Tiere fallen wir übereinander her. Ich fühle mich plötzlich so dumm. Ich weiß nicht mehr wer ich bin und wohin ich gehen will. Alle Äußerungen stimmen schon nach fünf Minuten nicht mehr. Ich fühle mich geschrumpft und zugleich riesig, kurz vor meinem Zerbersten aufgeblasen und identitätslos schwebenden Trieben ausgeliefert. Ich bin nicht mehr die Person die ich einmal war, laufe wurzellos mit glühender Blume durch Zeit und Raum.

Jede Minute mit Veit ist zugleich eine endlose Freude, ein trauriger Abschied und eine gigantische Vorfreude auf das was noch kommen kann. Ich weiß nicht wie ich diese Liebe ertrage! Ich kann Veit auch nicht beschreiben! Er steckt permanent in meinem Körper, in meiner Brust, in meiner Stirn, selbst meine Zehen sehen jetzt nach seinen Zehen aus. Veits Zunge erweckt jeden Zentimeter meines Körpers, er kitzelt mich wieder lebendig.

Wenn ich darüber nachdenke fühle ich einfach nur ein großes Tier das in mir haust. Veit verjagt zu jeder Zeit die Staubkörner der Vergangenheit aus meinen Poren.

Veit steht plötzlich mit beiden Beinen in meinem Leben. Ich muss das Unmögliche begreifen. Ich lebe in einem Zeitfenster, steige in einen Zug, fahre an surrealistischen Landschaften vorbei und steige an der Station Unmöglichkeit wieder aus. Veit wartet schon am Bahnsteig. Er holt mich in unseren unmöglich realen Alltag ab.

(Ich weiß, das ist nur eine vorübergehende Blase. Nicht aufstechen! – sonst entzündet sie sich!)

Foto:
Anna Staffel – 1 mm weiter ist eine andere Welt
(Detail) 2012